Die Geschichte

Teil 1: Die Jahre 1954 bis 1979

 

Bereits seit dem Jahr 1910 existierte in Borgloh ein Musikverein, in dem Blasmusik betrieben wurde. Dessen Tätigkeit wurde jedoch zunächst durch den ersten, dann durch den zweiten Weltkrieg immer wieder unterbrochen und kam 1939 ganz zum Erliegen.

Der Wunsch, gemeinsam zu musizieren, geriet jedoch in Borgloh nie ganz in Vergessenheit. Und so kam es, dass sich am 12. Juli 1954 im Gasthof Spilker-Peistrup 16 musikbegeisterte Männer trafen, um die Gründung der „Blaskapelle Borgloh“, wie der Verein damals hieß, zu vollziehen. Als Dirigenten konnte man Erwin Lux gewinnen, der zudem viele Musikstücke für die Kapelle kom-ponierte und arrangierte. Es folgten für die Mitglieder zahlreiche Notenstunden und Übungsabende, zunächst in der Gaststätte Heinrich Meyer, danach in einem ehemaligen Werkraum einer Zigarrenfabrik im Hofanbau des Gasthofes Fritz Greive.

Der erste öffentliche Auftritt der neuen Blaskapelle fand am 15. November 1954 statt, als man Marlies Greive mit Melodien wie „Ännchen von Tharau“ und „Ich hab‘ mich ergeben“ zum Geburtstag gratulierte. Da dieser Auftritt in Borgloh gut ankam, fand bereits im selben Jahr eine Weihnachtsaufführung statt. In den folgenden Jahren fand die Blaskapelle Borgloh immer mehr Anhänger in der Bevölkerung Borglohs. Das Repertoire der jungen Bläser wurde durch fleißiges Üben erweitert, nicht zuletzt auch mit Eigenkompositionen des Dirigenten Erwin Lux. Erwähnt sei hier besonders der Marsch „In treuer Freundschaft“, der bereits 1955 entstand und bis heute auf jedem Frühlingskonzert des Blasorchesters Borgloh erklingt. Die Kapelle spielte auf Schützenfesten, bei Gemeinde- und Kirchenveranstaltungen und war so bereits in den 50er Jahren nicht mehr aus Borgloh wegzudenken. Am 25. Januar 1959 gestalteten die Musiker schließlich ihr erstes großes Konzert mit anschließendem Tanzabend im Saal Greive (Eintritt war damals 1 DM, Tanzgeld 1,50 DM). Zunehmend wurden auch Nachbargemeinden auf die Kapelle aufmerksam, es folgten Verpflichtungen z.B. in Nahne und Kloster Oesede.
Im Jahre 1960 erhielt das Orchester seine erste Uniform und konnte bereits 30 öffentliche Auftritte verzeichnen. Im Jahr des 10jährigen Bestehens 1964 wurde, ebenfalls unter der Leitung von Erwin Lux, die erste Schülerkapelle gegründet, die ab 1965 auch die traditionellen Winterkonzerte der Blaskapelle mitgestaltete

Das Jubiläum wurde am 8. und 9. August mit einem Konzertabend und einem Festumzug feierlich begangen. Da mehrere Nachbarvereine hieran teilnahmen, spielten zum krönenden Abschluss des Festes 100 Bläser den Marsch „Gruß an Kiel“.

Im Jahr 1968 hielt die 900-Jahr-Feier ganz Borgloh auf Trab, und die Blaskapelle durfte natürlich bei der Gestaltung nicht fehlen. In neuen Uniformen umrahmten die Musiker die verschiedenen sportlichen Veranstaltungen und traten beim Heimatabend auf.

Die erste größere Fahrt fand im Jahr 1971 statt, als man das Blasorchester 1911 in Berlin besuchte, das bereits 1970 in Borgloh zu Gast gewesen war. Weitere Besuche und Gegenbesuche fanden in den Folgejahren statt.

Im Jahr 1975 fand das jährliche Konzert der Blaskapelle erstmals auf einem Samstagabend statt, und mit 400 Zuhörern wurde es ein Riesenerfolg. Mittlerweile stand nicht mehr nur traditionelle Blasmusik auf dem Programm, sondern auch modere Rhythmen waren zu hören.

1976 fand das Frühlingskonzert erstmalig in der Turnhalle statt (übrigens unter Mitwirkung der Frauengesangsgruppe der Blaskapelle, die die Lieder „Fahrende Musikanten“ und „Sunday Morning“ darboten).

Im gleichen Jahr fand am 21. Dezember der erste Auftritt der neugegründeten Jugendkapelle statt. Diese gestaltete 1977 erstmals das Frühlingskonzert mit und hatte in der Folgezeit zahlreiche Auftritte in Borgloh und Umgebung. Kurz vor Weihnachten 1977 gab die Jugendkapelle das erste eigene vorweihnachtliche Konzert in der Aula der Borgloher Schule.

Im Jahr 1979 folgte das nächste große Jubelfest der Blaskapelle: Das 25jährige Bestehen konnte gefeiert werden. Dies tat man ausgiebig am 18. bis 20. Mai mit einem vielseitigen Programm, angefangen mit einer Jugenddisco am Freitag über einen Bunten Abend am Samstag (u. a. mit den Stargästen Marianne & Michael und Adam & Eve) bis hin zu einem großen Festumzug und natürlich mehreren Konzerten von verschiedenen Kapellen.

1300 öffentliche Auftritte hat die Blaskapelle in 25 Jahren absolviert. Das dies noch lange nicht das Ende war, zeigt der 2. Teil der Chronik.

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